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"Freiheit und Recht, Grundpfeiler jedes gesunden Volkslebens,
müssen immer wieder erkämpft und verteidigt werden gegen
Unterdrückung und Fremdherrschaft, besonders in einem Lande,
das, wie unsere Heimat Tirol, durch seine geographische Lage im
Schnittpunkt politischer Interessen liegt [...] Der Tiroler, als
Sohn der Berge im Kampf der Naturgewalten von Urbeginn gestählt,
besitzt wehrhaften Charakter, elementare Freiheitsliebe und unbeirrbares
Rechtsgefühl, die sich in Zeiten der Not und Gefahr kämpferisch
immer wieder bewährt haben [...]
Der zersetzende Geist der Aufklärung, der im damaligen Bayern herrschte,
machte sich nun auch in Tirol geltend. An alten, liebgewonnenen Sitten und
Gebräuchen wurde gerüttelt, dem gläubigen Volk seit
Jahrhunderten teure Einrichtungen des religiösen Lebens,
Bittprozessionen, Wetterläuten, die mitternächtliche
Christmette, wurden verboten, Klöster aufgehoben und ihr
Vermögen eingezogen [...] Da war es denn kein Wunder, wenn in den
Tirolern diese Störungen ihres profanen und religiösen Lebens
Erbitterung auslösten, wenn das neue Regime als Fremdherrschaft
empfunden und die Bayern, nicht anders als die Franzosen,
als Landesfeinde betrachtet wurden. So still sich das Land nach
außenhin zeigte, im Inneren schwoll der Widerstand und
bereitete den Boden für den Ausbruch eines Aufstandes,
der sich der verhaßten Fremden mit der elementaren Gewalt
entfesselter Volkskraft entledigen sollte."
Karl Paulin: 1809. Andreas Hofers Leben, sein Kampf für Heimat und Freiheit,
sein heldenhaftes Sterben, in: Tirols Kampf um Freiheit und Recht,
Hg. vom Landesausschuß Bozen - Südtirol, Bozen 1959, S. 9, 12.
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